Bei Innovation geht es primär um Haltung, Kultur und Menschen. Aus Sicht der Geschäftsführungen rund um den Globus ist eine Kombination aus Kulturaufbau, Verbesserung funktionaler Fähigkeiten und Umsetzung effektiver Prozesse der entscheidende Innovationsfaktor – nicht die Technologie!
Welche Kernthemen und Strategien stehen in diesem Jahr im Vordergrund?
7 Kernthemen bringen die aktuellen Herausforderungen von Unternehmenslenkern auf den Punkt:
- Der Druck baut auf den laufenden globalen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten auf. Unstabile makroökonomische und gesellschaftspolitische Umgebungen, insbesondere Rezessionsangelegenheiten, erzwingen einen genaueren Blick auf Kostenkontrollen, Währungsrisiken, Cashflow und Kapitalreserven.
- In einem verschärften Arbeitsmarkt ist eine offene und integrative Kultur, die Talente gedeihen lässt, erfolgskritisch. Eine umfassende Mitsprachekultur, eine starke Führungspipeline und eine engagierte Belegschaft mit Fähigkeiten des einundzwanzigsten Jahrhunderts werden wesentlich zum notwendigen Erfolg beitragen, ebenso wie eine effektive Leistungsmessung.
- Innovation wird demokratisiert. Kultur zählt. Erfolgreiche Ergebnisse werden von einer integrativen, gemeinschaftlichen, sowie intern und extern vernetzten Kultur abhängen, um Ideen von überall zu erfassen und flinke Konkurrenten abzuwehren. Die Einbindung von Innovationsfähigkeiten in der Organisation ist der Schlüssel.
- Digitale Transformation ist ein längerfristiges Risiko, keine brennende Plattform. Nur etwa ein Drittel der Befragten ist der Ansicht, dass ein Versagen im Thema digitale Transformation die Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten zwei Jahren gefährden würde. Allerdings verdoppelt sich diese Zahl auf fast zwei Drittel, wenn der Betrachtungszeitraum 10 Jahre beträgt.
- Für viele sind die Früchte der digitalen Transformation bislang schwer fassbar. Weniger als ein Drittel der Befragten sind sich darin einig, dass die Digitalisierung einen nachweisbaren Einfluss auf die Gewinnung neuer Umsätze gehabt hat, während 37 Prozent das gleiche über die Effizienz und Produktivität ihrer Organisation annehmen.
- Kundenorientierung handelt von „high tech, high touch, high values“ (hochwertige Technologie, enger Kundenkontakt, hohe Wertorientierung). Eine Kombination aus persönlichem Kontakt und Personalisierung / Kundenanpassung, die durch Integrität und Werte unterstützt wird und durch optimale Nutzung der digitalen Technologie unterstützt wird, ist ein Wettbewerbsvorteil, um die sich entwickelnden Kundenbedürfnisse im digitalen Zeitalter zu erfüllen und zu antizipieren.
- Unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungsstufen schaffen unterschiedliche Weltanschauungen. Es gibt eine deutliche Kluft zwischen reifen und aufstrebenden Volkswirtschaften, wenn es darum geht, kurzfristige zentrale Streitpunkte und Strategien zu priorisieren, um unternehmerische Herausforderungen zu lösen
Mit Blick auf die Herausforderung Innovation und Digitalisierung wählen CEOs – abgeleitet aus den o.g. Kernthemen – in diesem Jahr folgende Strategien:
- Bei Innovation geht es eher um Haltung, Kultur und Menschen als nur um Technologie.
Weitere Informationen: „Neue Unternehmenskultur zum Gelingen digitaler Transformation„, „Stellenwert der Innovationskultur„, sowie „War Beethoven innovativ?„. - Erfolgreiche Innovationsergebnisse werden durch Mitgestaltung, eine kundenorientierte Designphilosophie und die Entwicklung starker externer und interner Netzwerke vorangetrieben.
Weitere Informationen: „Künftige Ausrichtung der Organisationsgestaltung„, „Gedankenvielfalt entfacht Innovation„, sowie „Design for Innovation – 7 auf einen Streich„. - Wenige Organisationen haben eine unternehmensweite Strategie entwickelt, um die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen oder die damit verbundenen Risiken zu mindern.
Weitere Informationen: „Kuration – mit spezifischen Ideen zum Ziel„, sowie „Innovationsmanagement: Der Weg zur Umsetzung„. - Führungskräfte und Mitarbeiter verfügen derzeit nicht über die Fähigkeiten, um digitale Transformation zu ermöglichen.
Weitere Informationen: „Führung in Zeiten hohen Risikos und digitaler Transformation„, „Sind Innovation Labs für Arbeiten 4.0 förderlich?„, „Digital Leadership: Neues Schlagwort und nichts dahinter?„, „Strategische Personalarbeit: Kernthemen„, „Löst die Digitalisierung den Fachkräftemangel?„, „Zukunft gestalten statt linear denken„, sowie „Innovationsfähigkeiten: von Gutenberg bis Zuckerberg„. - Für die meisten Organisationen liegen die Vorteile der digitalen Transformation – zumindest per heute – eher in Effizienz- und Produktivitätsgewinnen als in der Generierung neuen Umsatzes.
Weitere Informationen: „Zukunft der Arbeit: Positionspapier und Stellungnahme„, sowie „Digital Economy: Trends und Auswirkungen„. - Unternehmen aus dem Finanz- und Nichtfinanz-Dienstleistungssektor haben ein besseres Verständnis dafür, was digitale Transformation für ihre Organisationen bedeutet und welche unmittelbare Bedrohung dies für ihre Wettbewerbsfähigkeit hat, als ihre Kollegen in der Produktion.
Weitere Informationen: „Arbeiten 4.0 – Eindrücke von der Fachmesse SPS IPC Drives„. - Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen grossen und kleinen Unternehmen, wenn es darum geht, Innovationsstrategien zu priorisieren und zu evaluieren. Grossunternehmen begeistern offene Innovationskonzepte, um externe Expertise und Aufschluss gegenüber unternehmerischen Kulturen und Denkweisen zu gewinnen. Trotzdem ist „gross“ nicht gleichzusetzen mit „gut“.
Weitere Informationen: „Innovation Analytics: Einblicke auf dem Weg zum Erfolg„, sowie „Innovationen in der Praxis„.
Soweit zum aktuellen Überblick über 7 Kernthemen und 7 Strategien. Was ist Ihre Meinung hierzu? Worauf werden Sie in diesem Jahr einen besonderen Akzent legen? Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen!
In gesonderten Blogbeiträgen werde ich folgende Strategien vertiefen:
- Mitgestaltung, kundenorientierte Designphilosophie und Entwicklung starker externer und interner Netzwerke – „Digitale Transformation erfordert neue Denkweisen (Teil 2/4)„, 31. März 2017.
- Fähigkeiten bei Führenden und Mitarbeitenden aufbauen, um digitale Transformation zu ermöglichen – „Digitale Transformation erfordert neue Denkweisen (Teil 3/4)„, 6. April 2017.
- Haltung, Kultur und Menschen – „Digitale Transformation erfordert neue Denkweisen (Teil 4/4)„, 24. April 2017.
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