Man hatte es ja schon geahnt. Das Weltwirtschaftsforum 2016 in Davos lässt nun auch die letzten Zweifler verstummen: Die aktuellen politischen Spannungen und Krisen verunsichern die Wirtschaft weltweit.

  • Wie stellt sich die Faktenlage dar?
  • Welche Strategien sind jetzt die richtigen?

Zwei brandaktuelle Veröffentlichungen bringen hierzu etwas Licht in die Diskussion.

Ein hektisches Agieren und Gegenlenken war noch nie eine empfehlenswerte Strategie. Vielmehr gilt: In der Ruhe liegt die Kraft. Und mit dieser Kraft können Herausforderungen bewältigt werden.

Wie sieht denn nun die Faktenlage aus?

Der PwC Global CEO Survey 2016 gibt hierzu hilfreiche Antworten:

  • Aktuelle Wachstumsprognosen fallen gegenüber 2015 um zehn Prozentpunkte. Nur noch 27 % der Top-Manager glauben, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr wachsen wird.
  • Unternehmen gehen davon aus, dass geopolitische Auseinandersetzungen zunehmen, die staatliche Überregulierung zunimmt und Währungsschwankungen die Exporte erschweren.
  • Die Geschwindigkeit von Veränderungen durch neue Technologien nimmt rasant zu; ebenso die Cyber-Kriminalität.
  • Lediglich 28% der deutschen Manager rechnen damit, dass ihr Unternehmen in 2016 Wachstum erzielen wird. Pessimistischer sind weltweit nur noch die Schweizer Manager.
  • Das Flüchtlingsthema ist eine hochkomplexe Herausforderung – v.a. mit Blick auf die Integration – für Politik und Gesellschaft.
  • Prof. Dr. Winkeljohann im Interview: „Statt politischer oder wirtschaftlicher Unionen, weltweit geltenden Handelsrechten, gemeinsamen Werten und einer Weltbank in einem einzigen grossen Weltwirtschaftsraum erleben und erwarten die Manager auch für die Zukunft verstärkt national abgeschottete Märkte mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen, maximal regionalen Wirtschaftsräumen, unterschiedlichen Gesetzen und Wertesystemen sowie lokalen Bank-Instituten.“
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Welche Strategien sind sinnvoll?

Über den Wirtschaftsausblick aus Sicht des Chefvolkswirts von The Conference Board, Hr. Bart van Ark, habe ich bereits berichtet. Vor wenigen Tagen hat The Conference Board nun den CEO Challenge 2016 Report publiziert. Demzufolge kreisen die zu initiierenden Strategien um Anpassung, Beweglichkeit, und Talent für Innovation und Wachstum. Konkret stehen die folgenden sechs Strategien im Fokus für 2016:

  1. Humanvermögen mit Blick auf das Gewinnen und Halten von Top-Talenten, verbessertem Performance Management und einer effektiv agierenden Führungsmannschaft – unter Einbindung sog. „Next Gen Leaders“.
  2. Innovation & Digitalisierung, wiederum unter Berücksichtigung dafür geeigneter Führungskräfte, daneben dem Einbringen in strategische Allianzen und der Sicherstellung von Vielfalt und der Einbindung aller.
  3. Operative Exzellenz durch konsequente, stetige Verbesserung, einer Reduzierung der Basiskosten und einer durchgängigen Strategieimplementierung.
  4. Kundenbeziehungen, Unternehmensmarke & Reputation unter besonderer Berücksichtigung einer nach außen gerichteten, kunden-zentrierten Kultur, steigender Produkt- und Dienstleistungsqualität sowie einer besseren Kommunikation der Unternehmenswerte gegenüber allen Stakeholdern.
  5. Risiko & Regulierung mit Blick auf Cyber-Kriminalität, verbesserter organisatorischer Agilität und Flexibilität sowie wirkungsvolleren regulatorischen Compliance-Prozessen.
  6. Nachhaltigkeit durch die Einbindung dieses Themas in die Unternehmensidentität und die Marketingstrategie, konkrete Nachhaltigkeitsziele und die Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen.
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Wachstum steht und fällt also mit der Fähigkeit von Mitarbeitenden, innovative Ideen zu kreieren und umzusetzen, die einen Umsatzbeitrag erwirtschaften und Wachstum fördern. Deshalb schliesse ich an dieser Stelle mit einem Hinweis auf den Beitrag im Handelsblatt von Klaus Schwab, dem Chef des Weltwirtschaftsforums vom 20.1.2016: Die Vierte Industrielle Revolution. Zur Gestaltung der Zukunft sagt er u.a.: „Niemals zuvor gab es eine Zeit, die mit mehr Versprechungen, aber gleichzeitig mit einem so grossen drohenden Übel einherging. Unsere heutigen Entscheidungsträger sind jedoch zu häufig in traditionellem, linearen Denken befangen oder sie sind zu beschäftigt mit den zahlreichen Krisen, die ihre Aufmerksamkeit beanspruchen, um sich strategische Gedanken über die Kräfte zu machen, die unsere Zukunft durch Umbruch und Innovation gestalten werden.“

Was ist nun Ihre Meinung?

Bitte diskutieren Sie mit uns im Blog beispielsweise über folgende Fragen:

  • Wie stehen Sie zu den sechs o.g. Strategien für 2016?
  • Teilen Sie die Einschätzung von Herrn Schwab zu heutigen Entscheidungsträgern?
  • Welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach in der Zukunft Eigenschaften wie Kreativität, Empathie, und Verantwortungsgefühl ?