Um es einfach auszudrücken, ist es ein Teufelskreis: Wenn Sie nicht die notwendigen Talente im Unternehmen haben, werden Sie nicht innovativ sein. Und wenn Sie nicht innovativ sind, werden Sie nicht die qualitativ ausgezeichneten Talente an sich binden, die Sie benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Was ist also zu tun?

Aufsetzend auf dem Blogbeitrag vom 25. März 2017, in dem ich 7 aktuelle Kernthemen der Geschäftsführungen und 7 Strategien zur Herausforderung Innovation und Digitalisierung vorgestellt habe, vertiefe ich nun die Strategie „Fähigkeiten bei Führenden und Mitarbeitenden aufbauen, um digitale Transformation zu ermöglichen“.

Kurz zur Definition der Kernbegriffe: Innovation bedeutet Wertschöpfung durch neue Produkte, neue Prozesse, Geschäftsmodelle und Organisationsstrukturen, um Kundenanforderungen vorauszuahnen und zu erfüllen und im relevanten Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Digitalisierung ist die Annahme oder vermehrte Nutzung von Digital- oder Computertechnologie durch eine Organisation, eine Branche, ein Land oder eine Einrichtung, die Änderungen an Geschäftsmodellen verursacht und neue Einnahmen und Wertschöpfungsmöglichkeiten bietet. Digitale Transformation umfasst den Einsatz digitaler Technologien und der Daten, die sie produzieren, um Organisationen, Menschen, physische Vermögenswerte, Prozesse etc. zum Zwecke der schnellen Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen, Märkte und Geschäftsmodelle miteinander zu verbinden und so neu auftretende Kundenbedürfnisse zu kapitalisieren.

Die neue digitale Wirtschaft verändert die Art und Weise, wie die Arbeit erledigt wird, wie Führungskräfte führen, wie Organisationen strukturiert sind und wie Unternehmen mit Kunden und anderen Stakeholdern interagieren. Die digitale Transformation erstreckt sich über die Wertschöpfungskette und berührt jeden Aspekt des Geschäftsbetriebes von der anfänglichen Forschungs- und Entwicklungsphase bis zur endgültigen Lieferung eines Produkts oder einer Dienstleistung. Eine erfolgreiche digitale Transformation erfordert einen unternehmensweiten Ansatz für Strategie und systemischen Wandel. Die Herausforderung der digitalen Transformation besteht darin, die Organisationskultur zu verändern, risikoaverse „Ungläubige“ innerhalb der Organisation umzuformen und die digitale Transformation auf allen Ebenen und in allen Geschäftseinheiten in der gesamten Organisation zu erleichtern.

Zentrale Streitpunkte

Häufig fühlen sich Organisationen noch ängstlich, überwältigt und zerrissen durch das Aufkommen des digitalen Zeitalters und der neuen digitalen Wirtschaft. Hier einige zentrale Streitpunkte:

Der zentrale Streitpunkt mit der weltweit höchsten Priorität ist derzeit lt. TCB (siehe obige Grafik) die Möglichkeit der globalen Rezession. Dieser Punkt konzentriert sich auf die globale politische Instabilität, verlangsamtes Wirtschaftswachstum, Talent- und Führungsfragen, Cybersicherheit, sowie das Aufkommen neuer Wettbewerber im digitalen Zeitalter. Allerdings gibt es erhebliche Abweichungen in den Regionen. In Europa ist dieser Punkt beispielsweise weniger dringlich.

Kernelemente einer Führungs-DNA

Weltweit auf Position 2, in Europa sogar auf Platz 1 rangiert die Entwicklung Führender der nächsten Generation; im Speziellen der sog. „Digital Leaders“. Im Blogbeitrag vom 24. Januar 2017 „Digital Leadership: Neues Schlagwort und nichts dahinter? bin ich darauf bereits sehr detailliert eingegangen. Wichtig Hinweise zur Führungsrolle im Zeitalter digitaler Transformation finden Sie auch in meinem Blogbeitrag vom 31. Januar 2017 „Neue Unternehmenskultur zum Gelingen digitaler Transformation: Die wahre Herausforderung für Führende im digitalen Zeitalter ist es, organisatorische Intelligenz aufzubauen; dies bedeutet, Bedingungen und Kulturen zu schaffen, in denen agile Teams neue Produkte, Dienstleistungen und Prozesse schnell kreieren, verfeinern und anpassen können.

Wenn die digitale Transformation für Ihre Organisation im Jahr 2017 oberste Priorität hat, können Sie einen kritischen Erfolgsfaktor betrachten: Engagement. Da die digitale Transformation innerhalb einer Organisation eine systemische, unternehmensweite Veränderung erfordert, muss jeder auf jeder Ebene – vom Pförtner bis zum Geschäftsführer – motiviert und ermächtigt sein, diese Veränderung aktiv mitzugestalten.
Neue Forschungsergebnisse von The Conference Board belegen, dass in hoch engagierten Organisationen Führende auf allen Ebenen in der Lage sind, Zweck, Stolz, Leidenschaft und persönliche Passung in ihrer Belegschaft zu fördern. Zum Beispiel bieten sie Sinn und Ausrichtung, indem sie eine überzeugende Vision entwickeln und diese Vision in einer Weise vermitteln, die andere sehen und ebenfalls daran teilhaben möchten. Sie fördern Stolz, indem sie hohe Massstäbe setzen und Mitarbeiter befähigen, Leidenschaft zu erzeugen; beispielsweise indem sie den Status Quo hinterfragen, Innovationen aktiv vorantreiben und das Potenzial jeder einzelnen Person durch persönliche Passung freisetzen. Persönliche Weiterentwicklung und steigende Unternehmensergebnisse sind der Kick für diese Leidenschaft.

Führungskräfte, die eine so reichhaltige Umgebung schaffen, teilen sich 12 spezifische Verhaltensweisen; diese bilden die Kernelemente ihrer Führungs-DNA.

Zur Ermittlung dieser 12 Verhaltensweisen dient eine (Online- oder Papier-)Befragung, welche die STRIMacademy auf Nachfrage anbietet.

Neue Forschungsergebnisse von PACE – einem befreundeten Unternehmen mit Sitz in Singapur – heben acht Grundlagen sog. „Real Leaders“ hervor: Führungskompetenz, Schaffung einer einbindenden Arbeitsumgebung, Mitgefühl, Charakter, Überzeugung mit Mut, Glaubwürdigkeit, Formen der Kultur, sowie Leistungsorientierung. Diese Grundlagen sind für die folgenden Ergebnisse von hoher Bedeutung: