Die Steigerung der Mitarbeiterproduktivität hängt v.a. von drei Faktoren ab; im Blogbeitrag vom 20. Dezember 2016 bin ich u.a. bereits darauf eingegangen. In diesem Beitrag werde ich diese nun spezifizieren.

Wenn Umsatz und Gewinn ansteigen, während die Zahl der Vollzeit-Äquivalente (auch: FTEs) gleich bleibt, bedeutet das, dass Ihre Belegschaft produktiver wird? Nicht unbedingt.

Selbst wenn die Anzahl Mitarbeitender gleich bleibt, können sich steigende Belegschaftskosten negativ auswirken und effektiv das Geschäftsergebnis eindampfen. Noch schlimmer wird es, wenn dieses Szenario anhält. In diesem Falle müsste die Organisation anderswo Wachstumspotenziale finden oder schliesslich auf Umstrukturierung zurückgreifen. Das gilt auch für die umgekehrte Alternative. Kein Talentrecruiting, Schulung und Investition in Höherqualifizierung Mitarbeitender werden die Fluktuation von Top-Talenten beschleunigen. Dadurch bleiben Umsatzzuwächse aus und Umstrukturierungen werden unvermeidlich.

Deshalb nun die drei Strategien bzw. Treiber der Mitarbeiterproduktivität im Detail:

Entwicklung von Führungskräften

Führende sind gefordert, die Resistenz gegenüber Produktivitätsinitiativen zu reduzieren. Sie prüfen,

  • ob die Initiative von den aktuellen Geschäftszielen ablenken würde,
  • ob die Initiative einem Budget- oder Zeitabfluss gleichkäme,
  • ob es sich um nachhaltige Vorteile aus der Teilnahme an der Initiative handelt.

Steigerung der Mitarbeiterbindung

Hierzu dienen primär folgende Massnahmen:

  • Abgestimmte Anreize. Entwickeln Sie Anreizsysteme, welche Mitarbeitende dazu motivieren, produktiv zu sein, ohne ein Anspruchsdenken zu fördern.
  • Eine gemeinschaftliche und integrative Arbeitsumgebung. Schaffen Sie physische und virtuelle Arbeitsplätze, die Teamarbeit, Zusammenarbeit und Engagement fördern.
  • Konsequente Kommunikation. Informieren Sie Mitarbeitende über die organisatorischen Prioritäten und Ziele.
  • Flexible Arbeitsvereinbarungen. Bieten Sie die Möglichkeit flexibler Arbeitsvereinbarungen, um den Mitarbeitern bei der Bewältigung ihrer persönlichen Anliegen zu helfen, damit sie sich stärker auf die Arbeit konzentrieren.
  • Gesundheits- und Wellnessprogramme. Gesunde Mitarbeiter sind besser in der Lage, bei der Arbeit Leistung abzurufen.
  • Bedeutungsvolle Arbeit. Helfen Sie den Mitarbeitenden zu verstehen, wie ihre Arbeit zum grossen Ganzen der Organisation beiträgt, damit sie in ihrer Arbeit Sinn für Zweck erkennen.

Einsatz von Technologie

Wie trägt nun Technologie zur Steigerung der Produktivität bei?

  • Kommunikation. Virtuelle Meetings ermöglichen eine schnelle Informationsübertragung sowie eine deutliche Reduzierung der Reisekosten.
  • Verbesserung der Ausstattung. Benutzerfreundliche Werkzeuge und Geräte, welche die Wahrscheinlichkeit von menschlichen Fehlern minimieren, können die Sicherheit und das Wohlbefinden der Belegschaft verbessern.
  • Selbstbedienungssysteme. Kunden- und Mitarbeiter-Self-Service-Systeme ermöglichen es den Mitarbeitenden, den Prozess zur Behebung von Bedenken und Beschwerden zu übernehmen.
  • Training. Einfacher Zugang zum virtuellen Training ermöglicht es den Mitarbeitenden, in ihrem eigenen Tempo und in Umgebungen zu lernen, die für sie am besten geeignet sind.

 

Was meinen Sie zu diesen Treibern? Bitte schreiben Sie hierzu einen Kommentar. Nachfolgend einige Fragen, die in diesem Zusammenhang von Interesse sind und die ich daher gerne mit Ihnen diskutieren würde:

  • Wie hoch ist die Rendite für jeden in die Belegschaft investierten Euro?
  • Ist der ROI aus Humankapital (Rendite des eingesetzten Humanvermögens) höher als bei anderen Investitionen?
  • Ist die Mitarbeiterproduktivität steigend, sinkend oder gleichbleibend?