In einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld mit schwächelndem Wachstum in nahezu allen Märkten ist die Steigerung der Produktivität mithilfe Mitarbeitender nach wie vor einer der wichtigsten Hebel, mit denen Organisationen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können.

Darüber hinaus ist auch in den sog. emerging markets die Aufholphase, in der Produktivitätsgewinne durch die Einführung von Technologie leicht zu erreichen sind, am Abklingen. Steigender Lohndruck, fehlende Kompetenzen zur Nutzung der Technologie, ineffektive Führung und niedrige Engagementniveaus machen es für Unternehmen schwieriger, weitere Produktivitätssteigerungen zu erzielen.

Detaillierte Informationen der letzten Monate hierzu beinhalten v.a. folgende Blogbeiträge:

In diesem Beitrag gehe ich insbesondere auf die Verbindung von Arbeitsproduktivität und Workforce Analytics ein. Durch die Verwendung von Workforce Analytics können Organisationen nämlich systematisch die Qualität der Produktivitätsinitiativen zur Ermittlung und Umsetzung der wirksamsten Taktiken untersuchen und messen; es gewährt somit Erkenntnisse und Einsichten, die den Unterschied machen zwischen blühenden und einfach nur überlebenden Unternehmen.

Produktivität zählt

Die Verlangsamung der globalen Produktivität und der steigende Lohndruck stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Rentabilität der Unternehmen dar. Die Total Factor Productivity (TFP) stellt sich entlang Untersuchungen von OECD und The Conference Board wie folgt dar:

Total Factor Productivity Growth

Führende Unternehmen erkennen, dass die Verbindung zwischen Produktivität und geschäftlicher Leistung essentiell dafür ist, Unternehmen effektiv zu steuern und zu ausserordentlich guten Ergebnissen zu führen. D.h.:

  • Produktivität ist der Schlüssel für nachhaltiges organisatorisches Wachstum,
  • das nachlassende Produktivitätswachstum stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Geschäftsentwicklung dar, und
  • wenn die Schwellenländer reifer werden, dann übersteigen die Lohnerhöhungen das Produktivitätswachstum.

Eine Möglichkeit für Organisationen, die Produktivität zu priorisieren, ist, Analytics dazu einzusetzen, die Erfolge von Produktivitätsprogrammen und Interventionen deutlich zu machen und zu quantifizieren. Um dies zu tun, müssen Unternehmen zunächst verstehen, wie Produktivitätstreiber – wie organisatorische Einflussfaktoren und Prozesse – Ergebnisse beeinflussen. Sie müssen sich auch stark auf die Kommunikation konzentrieren, um Klarheit und organisatorische Ausrichtung auf ihre Produktivitätsinitiativen sicherzustellen. Drei Aufgabengebiete stehen damit im Vordergrund:

Mit Blick auf Deutschland mache in an dieser Stelle auf einen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung vom 12. Dezember 2016 aufmerksam: „Deutschland spart sich schwach„.

Erfolgreiche Strategien

Die letztjährigen Fachtagungen mit Personal- und Personalcontrolling-Experten liessen eine Reihe von Strategien, die Organisationen zur Verbesserung der Arbeitsproduktivität einsetzen, zu Tage treten. Sie diskutierten auch branchenspezifische Anliegen und entwickelten Ansätze in die Richtung, in die sie den Produktivitätsschub lenken wollen. Die drei folgenden Strategien standen letztlich im Vordergrund:

  • Entwicklung von Führungskräften, um die Produktivität zu steigern (mehr Informationen finden Sie hier),
  • Steigerung der (emotionalen) Mitarbeiterbindung (mehr Informationen finden Sie hier),
  • Einsatz von Technologie derart, dass sie produktivitätswirksam ist.

Produktivitäts-Interventions-Rahmen

Um eine Kultur zu fördern, in der ein konstantes Produktivitätswachstum möglich ist, müssen Unternehmen einen systematischen Ansatz entwickeln, um die Qualität ihrer Produktivitätsinterventionen zu verfolgen und zu analysieren. Der folgende Rahmen (Quelle: The Conference Board, Employing Analytics to Enhance Workplace Productivity) stellt einen methodischen Ansatz zur Verfügung, mit dem Unternehmen den Erfolg ihrer Produktivitätsinitiativen quantifizieren können:

  • Identifizieren Sie eine produktivitätsbezogene Problematik mit Auswirkungen auf geschäftlichen Erfolg.
  • Bestimmen Sie – falls noch nicht transparent – die aktuellen Leistungs- und/oder Produktivitätsgrade.
  • Gestalten Sie die Intervention.
  • Setzen Sie die Intervention um.
  • Messen Sie die Leistungs- und Produktivitätsgrade.
  • Evaluieren Sie die Auswirkungen der Intervention.

Analytics Approach for enhancing Productivity

Folgende Produktivitäts-Metriken stehen bei der Evaluation im Vordergrund:

  • Metriken im Zusammenhang mit dem Produktionsprozess: Belegschaftseffizienz, zeitgerechte Lieferung, Fähigkeiten und Flexibilität der Mitarbeitenden, etc.
  • Metriken im Zusammenhang mit dem Kundendienst: Zeit bis zur ersten Rückmeldung, bearbeitete Kundenwünsche pro Mitarbeiter, Kundenzufriedenheit, etc.
  • Metriken im Zusammenhang mit Forschung & Entwicklung: für die Produktion freigegebene Produkte pro Entwicklung, Konversionsrate, etc.
  • Metriken im Zusammenhang mit dem Vertrieb: Umsatz pro Mitarbeiter, Reaktionszeit, Wiederholungsverkäufe, etc.

Welchen Blick haben Sie auf die Verbindung von Arbeitsproduktivität und Workforce Analytics? Bitte schreiben Sie hier Ihren Kommentar.