In diesen Tagen startet ein neuer Ausbildungsjahrgang. Aus unseren Erfahrungen der letzten Jahre erachten wir folgende Faktoren als kritisch, um auch künfig in ausreichender Anzahl geeignete Auszubildende, Lernende und Lehrlinge in Unternehmen zu integrieren:

1. Strategie: Häufig fehlen sowohl interne als auch externe strategische Analysen – Detailinformationen liefern unsere Webinare und Fachtagungen – sowie logische Herleitungen zur Employer Brand und zur EVP.

2. Kultur: Zu häufig werden „Kochrezepte“ und Best-Practices anderer Unternehmen zu unüberlegt für das eigene Unternehmen übernommen.

3. Zielgruppe: Von der Generation Y als homogener Gruppe auszugehen ist fahrlässig. In unseren Befragungen stellen wir markante Unterschiede nach Alter, Region und Schultyp fest.

4. Planung: Eine Ausbildungsquote mag als „Leitplanke“ dienen, worum es aber letztlich geht ist die Entwicklung junger Menschen hin zu Fachkräften für das jeweilige Unternehmen. Hierfür ist eine Planung notwendig, die sich an der Demographie einerseits und an konkreten Bedarfen des Unternehmens andererseits orientiert.

5. Marketing: Alle reden von Online-Marketing, wir suchen berufsgruppenspezifische Ausprägungen eines cross-medialen Marketings. Die Tatsache, dass Schüler privat soziale Netzwerke nutzen, bedeutet eben nicht automatisch, dass sie sich über diese Kanäle einen Ausbildungsplatz suchen.

6. Recruiting: Abhängig von berufsspezifischen Grundquoten (Anzahl grundsätzlich geeigneter Bewerber im Verhältnis zur Gesamtzahl eingehender Bewerbungen) sind unterschiedliche Auswahlverfahren, Vorgehensweisen und Filterschärfen anzuwenden. Diese Klaviatur wird von nur wenigen Unternehmen beherrscht, viele „spielen immer das gleiche Stück mit gleicher Lautstärke“.

7. Operative Exzellenz: Zahlreiche Unternehmen versuchen mit vorhandenen Ressourcen neue Herausforderungen zu lösen, das gelingt in aller Regel nicht! Ausbildungsabteilungen sind gut beraten, sich auf ihre Kernkompetenzen zu fokussieren und die Personalintensität in weiten Teilen zu hinterfragen.

8. Ausbildungscontrolling: Wer das Humankapital der Zukunft rekrutiert und entwickelt ist in einem anspruchsvollen Umfeld aktiv und benötigt dafür ausreichende Ressourcen. Entsprechende Analysen, die auf das Ergebnis dieser Bildungsarbeit hin zielen, sind aufzubauen und in einen kontinuierlichen Strategieprozess einzubinden.

9. Professionalisierung: Die Ausbildung führt zu häufig noch ein Schattendasein in Unternehmen. Das muss sich dringend ändern und kann z.B. durch eine Zertifizierung beschleunigt werden.

10. Internationalisierung: Speziell Grossunternehmen aber auch eine zunehmende Anzahl mittelständischer Unternehmen erzielen einen Grossteil ihrer Wertschöpfung im Ausland. Dieser Trend wird weiter zunehmen! Ausbildung muss damit internationaler werden; d.h. Ausbildungsstätten sind aufzubauen, Ausbildungsbeauftrage sind zu schulen, Berufsschulklassen sind zu bilden etc. – derzeit v.a. in Indien und in China.