Zusammenfassung:

Innovation ist nicht nur Fähigkeit und Begabung, sondern im Wesentlichen das Ergebnis einer Geschäfts- und Unternehmer-Tätigkeit auf Basis einer innovationsfreundlichen Kultur.

Schlagwörter: Innovation, Innovationsstrategie, Innovationskultur, Führung, Return on Innovation, Culture of Innovation, Innovation Strategy, Innovation Metrics, Humankapital

Wie komme ich dazu, diesen Beitrag mit „Innovationsstrategien und Innovationskultur“ zu überschreiben?

  • Top-Quartil Innovationsleister erzielen im Durchschnitt 13%-Punkte mehr Gewinn aus neuen Produkten und Dienstleistungen als durchschnittliche Innovationsleister, und eine um rund 30% kürzere Zeit bis zur Kostendeckung.
  • 87% der Hochleistungsorganisationen betrachten Innovation als „extrem wichtig“ oder „sehr wichtig“ für den Unternehmenserfolg.
  • Innovation gehört in den letzten Jahren konstant zu den TOP-3-Herausforderungen der CEOs weltweit.
  • Mehr als die Hälfte der befragten CEOs planen ihre zukünftige Wachstumsstrategie mit neuen Produkten und Dienstleistungen.
  • CEOs sind zu 97% der Meinung, dass Kreativität am Arbeitsplatz immer wichtiger wird.
  • 85% der CEOs haben Schwierigkeiten, kreativ denkende und innovative Mitarbeitende zu finden.
  • Es gibt eine klare Korrelation zwischen der Fähigkeit zur Innovationsmessung und dem Innovationserfolg; weniger als 20% der Unternehmen glauben, dass sie eine gute Fähigkeit zur  Innovationsmessung haben.

Ich beschäftige mich deshalb in diesem Beitrag mit drei Fragen:

  1. Warum ist Innovation so wichtig?
  2. Welche Innovationsstrategien stehen für CEOs im Vordergrund?
  3. Wie wissen wir, ob wir eine Innovationskultur haben?

Warum ist Innovation so wichtig?

Wie wir oben gesehen haben, schafft Innovation im Ergebnis einen höheren Kundennutzen und trägt zu steigenden Renditen in Unternehmen bei (mehr hierzu: The Conference Board Research Report: Ready to Innovate). Innovation ist der Wachstumshebel mit sehr grossem Einfluss auf Kurssteigerungen und Umsatzwachstum. Unternehmen, die Umsatz und Gewinn steigern, beherrschen die Balance zwischen Operativer Exzellenz und gezielter Investition in Innovationen. Hierauf bin ich bereits in meinem Blogbeitrag zum Thema „Unternehmenswachstum durch Innovation“ vom 25. Juli 2013 eingegangen.

Eine interessante Perspektive bietet auch Ralph Scheuss mit seinen 48 strategischen Schlüsselfragen für Zukunftsmacher entlang der vier Positionen Markt, Kunde, Erfolg und Wettbewerb. Um erfolgreich zu sein bedarf es – entlang dieser Positionen – folgender „Grundtugenden„:

  • Sei innovativ wie ein Start-up.
  • Gewinne Agilität und verändere die Art und Weise Geschäfte zu machen.
  • Entdecke Möglichkeiten inmitten „unmöglicher“ geschäftlicher Herausforderungen.
  • Schalte Glühbirnen in jedem Mitarbeitenden mit vielen Aha-Momenten an.
  • Erhalte umsetzbare Ratschläge – aus einem vielfältigen Angebot – von Führungskräften und Experten.

Welche Innovationsstrategien stehen für CEOs im Vordergrund?

Noch im vorigen Jahr war aus Sicht befragter CEOs die Technologie der primäre Innovationstreiber. Neuere Studien fanden heraus, dass Innovation in hohem Mass abhängig ist von Aspekten des Humankapitals. Die Kultur überholt nämlich die Technologie als kritischen Erfolgsfaktor von Innovationen (vgl. The Conference Board CEO Challenge 2014). Die wichtigste Innovationsstrategie ist nach Meinung der CEOs – sowohl weltweit als auch in Europa: „Create culture of innovation by promoting an rewarding entrepreneurship and risk taking.

Der Mangel innerhalb unserer Volkswirtschaften ist nicht die Technologie, die für Innovationen benötigt wird, sondern vielmehr die Fähigkeiten, die menschlichen Fertigkeiten, um Technologien richtig zu nutzen. Mit anderen Worten: es bedarf einer Innovationskultur, um die Technologien anwenden zu können – vor allem benötigt man Menschen! Es ist deshalb notwendig,

  • die Mitarbeitenden zu Innovationen zu befähigen und neue Ideen auf allen Unternehmensebenen zu fördern,
  • innovative Führungskräfte einzustellen und zu binden, welche Innovationen aktiv unterstützen und belohnen, und
  • kalkulierte Risiken einzugehen, um neue Ideen auf den Markt zu bringen.

In der beiliegenden Präsentation gehe ich auf diese drei „Humankapital-Praktiken“ im Detail ein und füge interessante Literaturquellen an.

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Wie wissen wir, ob wir eine Innovationskultur haben?

Die folgenden Indikatoren lassen auf eine hohe Innovationskultur schliessen:

  • Wachstum durch Innovation ist ein ebenso wichtiges Ziel wie Kostenreduktion,
  • Orientierung hin zu den Zukunftsmärkten,
  • hohe Risikotoleranz,
  • Mitwirkungsmöglichkeiten bei und Belohnung von Innovationen,
  • Bereitschaft, existierende Produkte durch neue zu ersetzen, sowie
  • Fähigkeit des organisatorischen Lernens.

Diese Indikatoren – zu diesem Ergebnis kommen u.a. Studien von Larry Yu, C. Brooke Dobni, David Wentworth und Michael Green – sind aussagekräftiger als beispielsweise die Anzahl an Patenten oder das Budget der F&E-Abteilung.

Wie The Conference Board in seiner Studie „Building the Foundation of an Innovative Culture. Human Capital´s Role in Making It Happen“ darlegt ist somit das Humankapital eine wichtige Grundlage für Innovationskultur. Konkret bedeutet das für innovationsstarke Unternehmungen folgendes:

  • Einbindung cross-funktionaler Teams über mehrere Projekte hinweg,
  • Führungskräfte, die neue Ideen fördern und in der gesamten Organisation sichtbar machen,
  • Gewinnung und Bindung vielfältiger Talente,
  • Nutzung von Best Practices und überregionaler Wissensaustausch,
  • aktive Entwicklung innovativer Denkweisen, Fähigkeiten und Kompetenzen von Führungskräften, sowie
  • Belohnung einzelner Mitarbeiter, die innovative Fähigkeiten, Risikobereitschaft und unternehmerisches Handeln zeigen.

Zu diesem Ergebnis kommt auch William Sebra im Beitrag „Innovation Gives HR a Leg Up“.

Fazit

Von Steve Jobs stammt das Zitat: “Innovation macht den Unterschied zwischen einem Anführer und einem Anhänger aus.” Er hatte klare Innovationsstrategien vor Augen; diese hat er auch gelebt.

Die Verbindung von Innovationsstrategien zu Unternehmenswachstum und unternehmerischem Erfolg – messbar beispielsweise am Umsatzanteil oder EBIT aus neuen Produkten und Dienstleistungen – gelingt nur mit Hilfe einer Innovationskultur. Ich habe in diesem Blogbeitrag entlang des STRIM Management-Feld-Systems drei Humankapital-Praktiken hervorgehoben, die in diesem Kontext als wesentlich anzusehen sind. Schliessen möchte ich mit einem Zitat von Herrn Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, der einmal sagte: „Zu einer guten Innovationskultur gehören Vertrauen, Freiheit und Offenheit.“

Weitere interessante Beiträge zum Thema

Was meinen Sie dazu? Wie stehen Sie zu folgenden Leitfragen:

  • Welche Rolle spielt Innovation in Ihrem Arbeitsalltag?
  • Wie fühlen Sie sich dabei unterstützt von Ihrer Führungskraft – auf einer Skala von 1 (gar nicht) bis 5 (sehr gut)?
  • Wie würden Sie in wenigen Worten die Innovationskultur in Ihrem Unternehmen beschreiben?
  • Zählen Sie spontan Produkte & Dienstleistungen auf, die in den letzten drei Jahren von Ihnen/Ihrem Unternehmen auf den Markt gebracht wurden?
  • Wie stehen Sie zur These: Innovation findet vor allem in mittelständischen Unternehmen statt. Die Bürokratie in Grossunternehmen verhindert Innovation.
  • Bitte geben Sie – wenn Sie mögen – im Kommentar kurz Auskunft zur Unternehmensgrösse!

Was meinen Sie dazu? Bitte hinterlassen Sie einen Kommentar unten – ich freue mich!


Der Autor: Diesen Beitrag hat Volker Mayer geschrieben, ein Strategie und Human Resource Management Experte, Wissenschaftler an The Conference Board und CEO der STRIMgroup AG. Volker schreibt über Strategische Planung und Strategieimplementierung unter besonderer Berücksichtigung von Talent Management, Führung sowie weiterer Ausprägungen von Humankapital.
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