Zusammenfassung:
Am Donnerstag, den 21. März, halte ich einen Vortrag beim Oracle Business Solutions Summit in Zürich.
Thema: In den letzten zwei Blogposts ging es um den Nutzen und die Vorzüge eines evidenz-basierten Handelns.  In diesem Beitrag stehen nun die Verantwortlichen für ein solches Handeln, die Business Partner, im Vordergrund.

Schlagwörter: Personal, Business Partner, Strategieimplementierung, Trends 2013, KPI, ROI

Wer oder was ist ein Business Partner?

Seit ca. 20 Jahren beschäftigen wir uns mit der Rolle und den Aufgaben eines Business Partners in Organisationen. Bis heute gibt es keine klare Definition! Dafür schwanken Literatur und Praxis zwischen „Heilsbringer“ und „aussterbende Spezies„. Im Kern soll der Business Partner Führungskräfte bei der Strategieimplementierung unterstützen – ergebnisorientiert und prozessbezogen im Sinne der Steuerung von Veränderungsprozessen.

Unter Personalverantwortlichen gibt es solche, die nach eigener Einschätzung diese Rolle bereits vollumfänglich ausfüllen, und auch solche, die diese Rolle offen in Fragen stellen.

CEOs sprechen dagegen eher mit einer Stimme. Laut CEO Challenge Survey 2013 des Conference Board monieren sie eine grosse Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit; angefangen von

– operativer Exzellenz, über die
– Verzahnung von Unternehmens- und Personalstrategie, bis hin zum
– Denken in unternehmerischen Zusammenhängen inklusive Planungs- und Steuerungskompetenz.

Im Ergebnis erwarten CEOs von (selbsternannten) Business Partnern, dass sie eine Kultur evidenz-basierter Agilität und geistiger Mobilität schaffen – am besten zuerst in ihrer eigenen Organisationseinheit!

Kernaufgabe: evidenz-basiertes Handeln

Agierende Business Partner werden nun die Nase rümpfen, auf ihre qualitativen Fähigkeiten und auf den von ihnen selbst wahrgenommenen Einfluss in der Organisation verweisen. Zugegeben: Es gibt vereinzelt diese mitgestaltenden Business Partner. Interessanterweise haben diese vor ihrer jetzigen Aufgabe Verantwortung in einem Geschäftsbereich getragen und bringen ihre Erfahrung und Denkweise nun mit ein. Sie sind es gewohnt, Fakten zu präsentieren, den Einfluss auf Geschäftsergebnisse transparent zu machen und Rechenschaft für ihr Tun abzulegen ohne sich dabei hinter den aktuell schwierigen, nicht beeinflussbaren Marktgegebenheiten zu verstecken.

Grundsätzlich gesehen trennt man jedoch durch die Aufforderung  zu einem evidenz-basierten Handeln die Business Partner Community in (viel) Spreu und (wenig) Weizen. Klar ist: Nur Weizen schafft Mehrwert und wird benötigt. Klar ist auch: Wenn die Business Partner den an sie gestellten Anforderungen nicht gerecht werden, dann werden sog. Schattenorganisationen entstehen, die deren Aufgaben wahrnehmen (müssen).

Chancen und Risiken

Auf die Inhalte eines evidenz-basierten Handelns wurde in vorangegangenen Blogbeiträgen hinreichend eingegangen. Darum werden im Folgenden wesentliche Chancen und Risiken thematisiert.

Chancen:

  • Budget, das bisher für falsche Initiativen verwendet wurde, wird nun für Massnahmen verwendet, die messbare Auswirkungen auf den Geschäftserfolg haben – zum Nutzen für Aktionäre, Kunden und Mitarbeitende.
  • Durch ein faktenbasiertes Vorgehen unter Einbindung statistisch analysierter Ursache-Wirkungszusammenhänge wird strategische Kompetenz aufgebaut.
  • Statt 100er Kennzahlen stehen wenige, dafür steuerungsrelevante Kennzahlen („leading indicators„) im Fokus.
  • Agierende Business Partner können damit in gleicher Weise zur Rechenschaft gezogen werden wie beispielsweise Vertriebs- und Produktverantwortliche und finden Gehör beim C-Level.

Hier die Präsentation mit den Slides

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Risiken:

  • Bevor Business Partner immer mehr Daten nachfragen, sollten sie an ihrem Urteilsvermögen arbeiten. Aktuelle Diskussionen zu „information overload“ und „big data“ suggerieren mitunter, dass leistungsstarke Hard- und Software notwendige Fakten quasi auf Knopfdruck zur Verfügung stellen würden. Das ist ein Trugschluss!
  • Blindes Vertrauen in fragile Modelle und hypothesen-gestützte Statistiken führt zu desaströsen Ergebnissen.
  • Eine vorausschauende Analytik muss erlernt und geübt werden; die Überführung von Informationen in nützliches Wissen braucht Zeit.
  • Es gibt keine perfekt objektiven Prognosen. Subjektive Einschätzungen schwingen mit – dies auf Basis von Wahrscheinlichkeit und Unsicherheit.

Ist nun der Business Partner eine aussterbende Spezies?

Ich meine: Nein! Der Business Partner sollte jedoch endlich damit anfangen, einer zu werden und zu sein. In diesem Fall wird er zur kritischen Ressource, denn er kann mit dem wichtigsten Kapital im Unternehmen umgehen, den Mitarbeitenden.

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