Künstliche Intelligenz (KI) transformiert zunehmend die strategische Personalplanung, indem sie hilft, Kompetenzen gezielter zu erkennen, zu entwickeln und effizienter zu steuern.

Mit KI-Tools wie Cornerstone OnDemand oder Eightfold.ai können Unternehmen gezielt Talente identifizieren und ihre Personalstrategien nachhaltiger und agiler gestalten – ein gutes Beispiel hierfür ist die HR-Flex-Value-Strategie. Im Folgenden gehe ich detaillierter auf die folgenden Punkte ein:

  • die neue Strategische Personalplanung,
  • die neuen Kompetenzanforderungen,
  • die Auswirkungen auf Produktivität, und
  • die aktuellsten Praxisbeispiele.

Die neue Strategische Personalplanung

Strategische Personalplanung ist zwar kein neues Konzept, jedoch hat sich ihr Potenzial deutlich weiterentwickelt, um Unternehmen im Umgang mit dem rasanten technologischen Wandel und der generativen KI zu unterstützen. Gerade die generative KI verändert nicht nur Arbeitsweisen, sondern auch Arbeitsplätze – mit weitreichenden Folgen für die Beschäftigung.

Eine McKinsey-Publikation zeigt, dass S&P 500-Unternehmen, die ihre Talente optimal einsetzen, bis zu 300 Prozent mehr Umsatz pro Mitarbeiter erzielen als der Durchschnitt der Unternehmen. Daher sind fünf Handlungsempfehlungen besonders wichtig:

  1. Talentinvestitionen sowie Finanzinvestitionen priorisieren.
  2. Sowohl (quantitative) Kapazitäten als auch (qualitative) Fähigkeiten berücksichtigen.
  3. Mehrere Geschäftsszenarien planen.
  4. Der Umschulung und Weiterbildung von Mitarbeitenden mehr Bedeutung beimessen als Neueinstellungen.
  5. Strategische Personalplanung fortlaufend in den normalen Geschäftsbetrieb integrieren.

Durch die Umsetzung dieser Empfehlungen können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit im KI-Zeitalter verbessern und ihre Belegschaft erfolgreich auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.

Die neuen Kompetenzanforderungen

Automatisierung und KI verändern jedoch die Anforderungen an die Kompetenzen von Mitarbeitenden erheblich. Drei interessante Beiträge werfen einen Blick auf diese Entwicklungen und bieten wertvolle Einblicke in die Kompetenzen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen oder verlieren:

Für mich sind die wichtigsten Erkenntnisse aus diesen Beiträgen:

  • 83 % der Führungskräfte sind der Meinung, dass KI den Fachkräftemangel durch den Übergang zu einem kompetenzbasierten Unternehmen lindern kann.
  • Weitere Vorteile einer KI-Einbindung sind:
    • Höhere Produktivität durch Automatisierung von Routineaufgaben (52 %),
    • bessere Entscheidungsfindung auf Basis von datengestützten Erkenntnissen (52 %),
    • individuellere und effektivere Lern- und Entwicklungsprogramme (47%).
  • Durch den Einsatz von Kompetenztaxonomien und einer KI-basierten Pipeline Readiness können Unternehmen sicherstellen, dass Lernen agil an die Transformationsziele angepasst wird.

Die Forschung von Nick van der Meulen, Olgerta Tona und Dorothy E. Leidner bestätigt diese Erkenntnisse und zeigt in einer Fallstudie von Johnson & Johnson, dass KI-gestützte Analysen Unternehmen helfen, qualifikationsbezogene Lücken präzise zu identifizieren. Mit gezielter Schulung und Umschulung können diese Lücken geschlossen werden, was die Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens stärkt.

Die Auswirkungen auf Produktivität

Die Integration von KI in die strategische Personalplanung sowie die Anpassung der erforderlichen Kompetenzen haben deutliche Auswirkungen auf die Produktivität von Unternehmen. Verschiedene Studien und Berichte zeigen diese Effekte auf, hier eine Auswahl:

Wesentliche Erkenntnisse aus diesen Studien und Berichten sind:

  • KI sollte als integraler Bestandteil der strategischen Personal- und Unternehmensplanung betrachtet werden, um maximale Produktivität zu erzielen.
  • Zunächst kann die Implementierung von KI insbesondere während der Anpassungsphase zu Produktivitätseinbußen führen. Langfristig steigert KI jedoch die Effizienz und Produktivität erheblich.
  • Um das volle Potenzial von KI zu nutzen, ist es entscheidend, dass Mitarbeitende kontinuierlich im Umgang mit neuen Technologien geschult werden und ihre Kompetenzen weiterentwickeln.

Zusammengefasst: Die Integration von KI in die Strategische Personalplanung und die Anpassung der Kompetenzen tragen maßgeblich zur Steigerung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bei.

Die aktuellsten Praxisbeispiele

In folgender Photogallerie habe ich auf den Folien 3 und 4 fünf anonymisierte Praxisbeispiele aufgeführt, die durch die Kombination von strategischer Personalplanung, Kompetenzmanagement und KI zu einer deutlichen Produktivitätssteigerung geführt haben:

Blogbeitrag-SWP-Kompetenzen-KI-April25-Bild1
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Fazit

Strategische Personalplanung liegt häufig an der Schnittstelle von Betrieb, Finanzen und HR – was ihre wachsende Bedeutung unterstreicht. Indem Unternehmen die strategische Personalplanung in den Kerngeschäftsbetrieb integrieren, können sie den Personalbedarf besser antizipieren, auf veränderte Anforderungen reagieren und langfristige Flexibilität und Widerstandsfähigkeit gewährleisten.

KI bietet Führungskräften ein präzises Bild von den Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden, erleichtert gezielte Qualifizierung und stärkt die Bindung von Top-Talenten.

Generative KI kann überdies die Arbeitsproduktivität in der gesamten Wirtschaft erheblich steigern, was jedoch Investitionen zur Unterstützung der Arbeitnehmer bei der Verlagerung von Arbeitstätigkeiten oder beim Arbeitsplatzwechsel erfordert. Seriöse Schätzungen gehen von einem jährlichen Produktivitätswachstum von bis zu 3,4 Prozentpunkten aus.