Am Dienstag, den 19. November 2024, veranstaltete die STRIMacademy von 10-11 Uhr ein Webinar zum Thema „Personalbericht nach ESRS: Moderne und nachhaltige HR-Berichterstattung“.

Die STRIMgroup – hierzu gehört auch die STRIMacademy – zeichnet sich dabei insbesondere durch ihre innovative Integration der Sustainable Development Goals (SDGs) und der CSRD-/ESRS-Standards von der Strategieentwicklung bis zum Berichtswesen aus. Sie unterstützt Kunden und Partner insbesondere dabei, ihre Geschäftsstrategien konsequent an internationalen Standards und gesetzlichen Anforderungen auszurichten.

Ausgangspunkt für dieses Webinar war der Blick auf die prozentuale Verteilung der Aktivitäten bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes nach ESRS. Unabhängig von der Größe des Unternehmens, der Branche und dem Umfang des Berichts ist die „Datensammlung und -analyse“ der wesentliche Aufwandstreiber. Deshalb lag darauf der Fokus.

Nachfolgend haben wir die Kernaussagen der dem Webinar zugrundeliegenden Präsentation zusammengefasst:

1. Aktueller Stand der CSRD-Umsetzung

Die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) erweitert die Berichterstattungspflichten europäischer Unternehmen erheblich. Sie betrifft nicht nur ökologische, sondern auch soziale und Governance-Aspekte. Laut einer PwC-Umfrage 2024 sehen viele Unternehmen in der Umsetzung von ESG-Themen sowohl regulatorische Herausforderungen als auch Chancen zur Steigerung ihrer Attraktivität bei Investoren und Mitarbeitenden. Die Anforderungen gelten ab 2024 für große Unternehmen, wobei die ESRS (European Sustainability Reporting Standards) detaillierte Offenlegungsvorgaben liefern.

Laut einer McKinsey-Umfrage deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Organisationen in einigen Branchen, beispielsweise im Energiesektor und im Einzelhandelssektor, bereits über den bloßen Versuch hinausgehen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen, und ESG als Wachstumschance betrachten.

2. Nachhaltigkeitsbericht mit Fokus auf ESRS S1

Der ESRS S1-Standard zielt auf die eigene Belegschaft ab, bezieht sich auf Arbeitnehmer bzw. Beschäftigte und auf sog. Fremdarbeitskräfte, und umfasst umfassende Offenlegungsanforderungen, darunter Diversität, Chancengleichheit, Arbeitsbedingungen und Entlohnung. Die Berichterstattung erfordert eine Einbindung von Stakeholdern, eine Wesentlichkeitsanalyse und konkrete Ziele zur Verbesserung von sozialen Parametern wie Inklusion und Gesundheitsschutz. Diese Offenlegung ermöglicht es Unternehmen, sowohl regulatorische Anforderungen zu erfüllen als auch ihre Marke als verantwortungsvoller Arbeitgeber zu stärken.

Für den gesamten Berichtsprozess zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes sollten mindestens sechs Monate angesetzt werden. Dieser Bericht wird zum integrierten Bestandteil des Lageberichtes. Es gibt eine fest vorgegebene Struktur mit vier Kapiteln.

3. Effiziente und transparente Datenbereitstellung

Für eine effektive Berichterstattung müssen Unternehmen ihre Daten zentral und konsistent erfassen. Herausforderungen bestehen in der Verfügbarkeit, Rückverfolgbarkeit und Sicherheit von Daten. Viele Unternehmen nutzen noch manuelle Prozesse wie Excel, was auf Dauer ineffizient ist. IT-Architekturen – ERP-centric, One Platform, Best-of-Breed – erleichtern die Datensammlung, Konsolidierung und Analyse. Der Kulturwandel hin zu datengetriebener und evidenzbasierter Entscheidungsfindung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Eine revisionssichere, risikominimierende, kosteneffiziente und flexible Technologielösung zur Berichterstattung zeichnet sich nach unseren Erfahrungen durch vier Hauptmerkmale aus:

  1. Nahtlose Datenkonnektivität über verschiedene Datentypen, Formate und Quellen hinweg.
  2. Schnelle Integration und Vorbereitung von Nachhaltigkeitsdaten für Berichterstattung, Analysen und KPI-Überwachung sowie Zielbeurteilung.
  3. Erhöhte Zuverlässigkeit, Vertrauen und Governance für die Berichterstattung mit vollständiger Prüfbarkeit der Datenherkunft.
  4. Flexibilität und Self-Service-Fähigkeiten zur einfachen Berücksichtigung von Veränderungen in der sich entwickelnden ESG-Landschaft

4. Entwicklungsstufen von der Compliance zur Steuerung und Kommunikation

CSRD-Reporting kann Ausgangspunkt für eine ganzheitliche Unternehmenssteuerung sein. Tools wie die Sustainability Balanced Scorecard (SBSC) integrieren ESG-Ziele mit steuerungsrelevanten Kennzahlen. Dabei können Nachhaltigkeitsziele entweder als eigenständige Perspektive betrachtet oder in bestehende Steuerungsinstrumente eingebunden werden. Dies ermöglicht Unternehmen, Nachhaltigkeitsmaßnahmen gezielt zu steuern, deren Wirkung zu messen und diese Erkenntnisse transparent zu kommunizieren. Eine daten- und evidenz-basierte Strategie stärkt zudem die Positionierung gegenüber Stakeholdern und Investoren.

Die Präsentation können Sie gerne einsehen und herunterladen, wenn Sie mögen.

Fazit

Die Verbindung von People Analytics mit CSRD-konformer Berichterstattung nach ESRS bietet Unternehmen die Möglichkeit, über die reine Compliance hinauszugehen. Durch effiziente Datensysteme und strategische Integration von ESG-Zielen können Unternehmen eine nachhaltige Transformation ihrer HR- und Unternehmensstrategie vorantreiben. Dies stärkt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern schafft auch Vertrauen bei Mitarbeitenden und Stakeholdern.