Die Idee der Kuration begann in Kunstmuseen, mit dem Konzept, Kunstwerke zusammenzubringen, die ein Thema oder Trend repräsentieren. Während das Wort „Kuration“ von vielen anderen Disziplinen ausgeliehen wurde, gehört es mittlerweile zum festen Repertoire in Unternehmen, die Veränderungen herbeiführen möchten.

Neue Ideen Kuration Content

Kuration tritt in Unternehmen dann auf, wenn Sie einen bestimmten Standpunkt haben und versuchen, ein konkretes Geschäftsziel zu erreichen oder eine gewünschte Veränderung herbeizuführen. Es geht darum, Ressourcen zu sammeln, um der Firma zu helfen, eine Veränderung und eine Transformationsgeschichte nach Vorne zu bringen. Es ist keine einfache Aggregation von Informationen, z. B. Horten von Notizen. Kuration sammelt spezifische Informationen mit einem Ziel im Blick.

Der Kurationsprozess gliedert sich in mehrere Bestandteile. Zunächst werden Sie sehr gründlich über den Zweck nachdenken, weswegen Sie kuratieren; d.h., Sie sollten Ihr Publikum und dessen Bedürfnisse kennen. Sie werden zudem einen praktikablen Prozess aufsetzen. Sie sollten die Werkzeuge, die für Ihren Zweck verfügbar sind, verstehen. Schliesslich sollten Sie wissen, wo Sie Ihre Führungskräfte abholen müssen und welche Werkzeuge Sie hierzu verwenden sollten. Daraus ergeben sich folgende

Handlungsempfehlungen

  1. Denken Sie über den Zweck nach. Überlegen Sie sich, welche (Wissens-, Bedarfs-)Lücken Sie adressieren möchten. Was ist Ihr Ziel? Was können Sie messen?
  2. Betrachten Sie den Zweck. Kuration wird hauptsächlich dazu verwendet, um den Bedarf an neuen Inhalten und Ideen zu reduzieren! Aber Kuration kann auch für die Verfolgung von Trends oder das Antreiben von Innovationen verwendet werden.
  3. Betrachten Sie Ihr Publikum. Zielen Sie auf Führungskräfte oder die allgemeine Belegschaft, was eine sehr unterschiedliche Gruppe von Menschen darstellt? In mehreren Runden wird versucht, das Material an Inhalten und Vorschlägen zu verstehen, von erfahrenen Menschen verständlich darzulegen und es so einfach wie möglich an die gesamte Belegschaft in verdaubaren Rationen weiterzugeben. Binden Sie Führungskräfte in den Kurationsprozess mit ein und vereinbaren Sie gemeinsam, mit welchen Inhalten am sinnvollsten zu beginnen ist.
  4. Entscheiden Sie, ob Sie Ihre Kernbotschaften an Kunden, an Mitarbeitende, oder an beide Gruppen richten möchten. Ist es ein breites Publikum, das Sie nicht kennen, oder eine bestimmte Gruppe von Insidern? Es gibt Situationen, in denen Sie eine geschlossene Umgebung bevorzugen werden; häufig aber auch solche, in denen Sie bewusst Anregungen, aber auch Sorgen der Belegschaft mit aufgreifen möchten.
  5. Es ist wichtig, dass Sie den Einfluss Ihrer Zielgruppe abschätzen können. Dieses Wissen kann für den Erfolg des Projekts entscheidend sein.
  6. Betrachten Sie nun den Prozess. Bestimmen Sie die besten Orte, um Ihre Ressurcen zu finden und zu pflegen. Sie können nicht pflegen, was Sie nicht finden. Sie müssen darüber nachdenken, wo die für Sie notwendigen Ressourcen vorhanden sind. Sind dies Ideen, Fachleute, Zeitschriften, Web-Clips?
  7. Automatisieren Sie den Kurationsprozess soweit sinnvoll und möglich. Google Alerts übernimmt beispielsweise jedes Thema für Sie, scannt das Internet danach, und sendet Ihnen tägliche oder wöchentliche Listen zu diesem Thema zu, die Sie sich ansehen sollten.
  8. Nun zu einigen Werkzeugen: Wenn Sie Clips in Ihrer Arbeit verwenden, seien Sie vorsichtig mit dem Copyright. Stellen Sie bei der Aggregation von Ressourcen sicher, dass Sie richtig zitieren.
  9. Machen Sie sich bewusst, dass Aggregation nur ein Schritt ist; es ist nicht Kuration. Letzteres erfordert eine höhere Anstrengung, da Sie geeignetes Material auswählen, das für Ihr spezifisches Business-Projekt geeignet ist.
  10. Sie können dem Web nicht vorbehaltlos vertrauen. Sie müssen Nachforschungen anstellen, zum sicherzustellen, dass die Quellen des Materials seriös sind.
  11. Fragen Sie sich ständig, ob eine bestimmte Ressource die Erzählung verstärkt. Führt es Sie dorthin, wo Sie hin wollen?
  12. Denken Sie darüber nach, wie Sie den Kontext aufbereiten, damit Ihr Publikum, das mit dem, was Sie präsentieren, ggf. nicht vertraut ist, den Beitrag des Materials und die wahre Bedeutung verstehen kann.
  13. Sind die Informationen aktuell, wie ein Nachrichtenartikel, der in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit sehr verderblich sein kann, oder wird er für eine gewisse Zeit nützlich bleiben?
  14. Denken Sie an die Archivierung. Speichern Sie Dinge aktuell irgendwo, wenn ja, wo? Finden Sie heraus, ob Sie bereits über institutionelle Werkzeuge zum Speichern oder Freigeben von Informationen verfügen.
  15. Woher wissen Sie, ob eine Ressource nützlich war? Stellen Sie sicher, dass jedes Werkzeug, das Sie verwenden, interaktiv ist oder Menschen die Möglichkeit zur Einbindung bietet; wie z.B. die Zuordnung eines Ranges oder von Sternen, je nachdem, wie nützlich sie die Informationen finden.
  16. Sie müssen Kuration nicht immer einer bestimmten Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Manchmal wird kuratiertes Material ein Publikum finden und eine eigene Gemeinschaft schaffen. Interaktivität mit einer Ressource könnte eine Möglichkeit sein, um Menschen zu bewegen. Die Leute zu bitten, zu kommentieren oder ihnen eine Gelegenheit zu geben, Argumente zu widerlegen oder Fragen zu stellen, helfen dabei, Beziehungen zwischen Menschen aufzubauen. Der grundlegende Baustein ist das Ziel: Bewerten Sie, was Sie an Gutem und Schlechtem haben. Denken Sie vom Kunden aus: Was wollen diese, was suchen sie, was verändert sich in ihrer Umgebung, wie helfen Sie ihnen weiter?

Zur technischen Unterstützung des Kurationsprozesses stehen eine Anzahl an Software-Tools zur Verfügung. Um nur einige zu nennen: GoWall, Scoop.it, Sharepoint, Evernote, Pinterest und Curatr.com.