Aktuelle Studien, z.B. von BCG „Industry 4.0: The Future of Productivity and Growth in Manufacturing Industries“ oder des WEF „Global Challenge Insight Report: The Future of Jobs“, verdeutlichen die Chancen und Herausforderungen, die mit Wirtschaft 4.0 einhergehen.

Eine der Chancen ist sicherlich, dass die fortschreitende Digitalisierung den Rückgang der Arbeitskräfte ausgleichen kann. Zur Schliessung einer eventuellen Fachkräftelücke ist es klug, an der lebenslangen Bildung der Erwerbsbevölkerung anzusetzen. Sinnvollerweise beginnt dies bereits bei der schulischen Bildung, und setzt sich über berufliche und ausser-/nebenberufliche Bildungsangebote fort.

Von taktischer zu strategischer Talent Acquisition

Für die Betriebe ist hierbei ein integriertes Talent Management notwendig, das sich vielerorts erst im Aufbau befindet. Wie ich in meinem letztjährigen Vortrag in Wien und im Blogbeitrag Zukunftsfähigkeit durch Qualifizierung 4.0 dargelegt habe, sind die Reifegrade noch sehr unterschiedlich; v.a. beim Thema Strategische Personalplanung gibt es grossen Handlungbedarf.

Mit Blick auf unser Forum zum Thema Talent Relationship Management 2016 ist gerade der Übergang von einer taktischen (Post-and-Pray) zu einer strategischen Ansprache und Gewinnung von Talenten erfolgskritisch, denn:

  • Wirtschaft 4.0 bewirkt ein völliges Umdenken in Richtung Bildung 4.0,
  • in einem engen Arbeitsmarkt müssen die Betriebe pro-aktiv (Active Sourcing) und mit klarer Positionierung (Talent Sourcing Canvas) auf BewerberInnen zugehen,
  • Einstellungen werden schwieriger, aber umfassende Bewerbermanagement- und Matching-Tools, wie z.B. blicksta oder ElVi´s Ausbildungsfinder, werden immer besser, und
  • das beste Werkzeug ist die Arbeitgebermarke.

Berufliche und/oder akademische Bildung

Unsere Befragungen und Recherchen – v.a. in Deutschland -, der Blick auf Studienabbrecherquoten, sowie Bildungsdefizite von Schulabgängern belegen die These, dass ein Studium für AbiturientInnen nicht zwingend die beste Alternative ist.

Berichte wie „Trend zum Studium schadet“, „Drang zum Studium schadet Deutschland“ und „Duale Ausbildung als Quelle für den Fachkräftenachwuchs“ sollten uns darin bestärken, die Berufsorientierung an Gymnasium zu intensivieren, Eltern zu sensibilisieren und SchülerInnen der Mittel- und Oberstufe häufiger auch in länger laufende, unterrichtsbegleitende Praktika einzubinden.

Zwei sehr interessante Ausarbeitungen der Konrad-Adenauer-Stiftung – „Duale Ausbildung 2020: 14 Fragen & 14 Antworten“ und „Ausbildungsreife & Studierfähigkeit“ – kommen u.a. zum Ergebnis, dass acht von zehn Berufsgattungen mit den größten Engpässen keine Akademiker suchen, sondern durch eine Ausbildung beruflich Qualifizierte!

Fachtagungen mit Assessment Guides

In unserer STRIMacademy vertiefen wir diese Themen und stellen die Ergebnisse unserer Schülerbefragungen 2016 vor. Neben der Tagung in Wien, die erst im Oktober stattfinden wird, fokussieren wir uns derzeit auf die Tagungen in der Schweiz und in Deutschland, wozu ich Sie herzlich einlade:

Die Ergebnisse unserer Foren 2015 zu Talent Management habe ich hier für Sie zusammengefasst. Auch die Ergebnisse unserer Schülerbefragungen aus den Vorjahren können Sie hier gerne einsehen.

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Aus- und Weiterbildung haben wir im vergangenen Jahr erstmals in einer Keynote von Herrn Dr. Rupert Felder, Senior Vice President Global HR bei der Heidelberger Druckmaschinen AG, thematisiert. In diesem Jahr freuen wir uns auf einen Impulsvortrag vom ZEW.

Ausserdem thematisieren wir das Thema FAM: Flüchtlinge, Asylanten und Migranten. Hierzu erwarten wir interessante Beiträge seitens der IHK zu politisch-rechtlichen und kulturellen Herausforderungen sowie der HR Diagnostics, die uns eine Kompetenzanalyse für Flüchtlinge und Migranten zur zielgerichteten Integration in den Arbeitsmarkt vorstellen wird.

Nun sind Sie gefragt!

  • An welchen der o.g. Themenfelder arbeiten Sie bereits?
  • Möchten Sie zusätzliche Impulse in die Diskussionen resp. Fachtagungen mit einbringen?
  • Haben Sie sonstige Anregungen für mich, die dazu beitragen, dass die geplanten Events einen hohen Mehrwert stiften?

Ich freue mich sehr über Ihren Kommentar und Ihre wertvollen Anregungen!