Heute geht die SPS IPC Drives, Europas führende Fachmesse für elektrische Automatisierung, zu Ende. Über 1.600 Aussteller zeigten dabei v.a. Produkte und Dienstleistungen aus der Steuerungstechnik, elektrischer Antriebstechnik, industrieller Kommunikation und Software, mechanische Infrastruktur, sowie Sensorik.

Ich bin beeindruckt von der Fülle; auch von der Leidenschaft, mit der viele Standmitarbeiter ihre Produkte und Dienstleistungen präsentierten und miteinander diskutierten. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Zukunft der Arbeit, Arbeiten 4.0, oder wie immer man es auch nennen möchte, bereits Realität geworden ist. Ist das so? Haben sich Mitarbeitende bereits auf die neuen Anforderungen eingeschwungen?

Ich habe mir einen persönlichen Eindruck gemacht, habe Messestände besucht, an Podiumsdiskussionen teilgenommen und persönliche Gespräche geführt. Es ist also kein repräsentativer Querschnitt, den ich hier widergebe, sondern einige „Blitzlichter“. Starten möchte ich mit

FESTO.

FESTO, genauer FESTO Didactic,  präsentierte auf der Messe die CP Factory. Diese modulare CP Factory ermöglicht als Lernfabrik ein umfassendes Training für alle kommenden 4.0-Prozesse.

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Ein weiteres Beispiel, auf das ich eingehen möchte, stammt von

Phoenix Contact.

Phoenix Contact gilt als „Global vernetzter Produktionsbefähiger und Vorreiter der Industrie 4.0“. Beeindruckt hat mich, dass Phoenix Contact neue Kompetenzen und Leistungen konsequent aus dem Geschäftsmodell ableitet und auf diese Weise den Werkzeugbau als integralen Entwicklungspartner im Gesamtunternehmen positioniert. Daneben herrscht weltweit Transparenz über alle Projekte auf Tagesbasis, die durch den Einsatz eines Informationssystems sowie digitale Boards zur Auftragsverfolgung und tägliche Gemba-Walks sichergestellt wird.

Und weiter?

nichts Konkretes, selbst bei den großen Platzhirschen, wie Siemens, nicht! Zahlreiche Unterhaltungen „leben“ von Studien (z.B. PwC und Wifor, Wertewelten, Fraunhofer, i-faz, ZEW) und abstrakten Absichtserklärungen. Bei der täglichen Umsetzung klaffen jedoch offensichtlich noch erhebliche Lücken.

So ist dieser Beitrag deutlich kürzer als gewöhnlich. Aber wo wenig ist, kann auch nur wenig berichtet werden.

Wie sind Ihre Eindrücke? Kennen Sie nennenswerte Praxisbeispiele, die Sie als Kommentar zu diesem Beitrag kurz darstellen und diskutieren können?

Nachtrag

Beim zweiten Jahreskongress Berufliche Bildung, der am 1.-2. Dezember 2016 in Stuttgart stattfand, sind mir drei Eindrücke haften geblieben, die ich an dieser Stelle mit Ihnen teilen möchte:

(1) Bosch Rexroth verfügt als führender Spezialist in der Antriebs- und Steuerungstechnik über einzigartiges technologisches Know-how. Dieses Wissen kommt Auszubildenden und Studenten sowie Fachkräften und Mitarbeitenden zugute. Mit der Drive & Control Academy unterstützt Bosch Rexroth die massgeschneiderte Aus- und Weiterbildung sowie die Qualifizierung technischer Fachkräfte. Praxisnah, zielgruppenspezifisch und mit modernsten Methoden.

(2) Die Lehrkurse für Installationstechnik von Lucas-Nülle sind kompakt und schnell einsatzbereit. Der Multi-Media-Kurs vermittelt die Inhalte verständlich und zeitgemäss. Zahlreiche Animationen, Grafiken und Wissenstests sorgen für ein direktes Feedback zum Kenntnisstand. Alle Lehrsysteme von Lucas-Nülle bauen auf die Kombination aus Theorie und Praxis. So wird aus Installationstechnik nicht nur trockene Theorie, sondern eine optimale Vorbereitung auf den späteren Berufsalltag.

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(3) Prof. Dr. Lembke ist in seinem Vortrag am 2. Dezember u.a. auf sein Buch „Die Lüge der digitalen Bildung“ eingegangen, das er gemeinsam mit seinem Co-Autor, Herrn Leipner, geschrieben hat. Darin vertreten die Autoren die These: „Eine Kindheit ohne Computer ist der beste Start ins digitale Zeitalter“. Sie berufen sich dabei auf wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die kognitive Entwicklung von Kindern primär über Erfahrungen im sensomotorischen Bereich erfolgt. D.h. es ist aus Sicht der Autoren wichtig, dass Kinder „mit realen Sinnen reale Dinge wahrnehmen“. Daher empfehlen Sie, in Kindergarten und Grundschule keine digitalen Medien einzusetzen. Die Autoren plädieren dafür, erst ab dem 10. bis 12. Lebensjahr den Lernprozess von Kindern und Jugendlichen in geeigneten Lerngebieten durch E-Learning zu unterstützen.

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